Programm
Vorlesungsprogramm
Donnerstag 14.09.
20:30
- Bert van Valburg, Roeland Paardekooper, Judith Schuitert (Historisch OpenluchtMuseum Eindhoven): Offizielle Eröffnung des Symposiums
21:00
- Julia Wiecken (University of Exeter, UK): Der Guss von kupfernen Äxten - Breitbeilen aus dem Karpathischen Basin – verschollene Gussformen und Axtteile
21:30
- W?adys?aw Weker (National Archäologisches Museum, Warszawa, PL): Der Einfluss der Eigenschaften des Torf auf das Eisenerz, auf den Reduktionsprozess in alten Schmelzöfen.
22:00
- Georg Petau (D) Rennfeuersymposium 2005 in Polle ( D ), ein Film und Fotos.
Freitag 15.09.
20:30
- Jonathan Thornton (Buffalo State College, Buffalo NY, USA): Krumme Messer und Breitbeile: Wirtschaft und Vielseitigkeit in der Metallnutzung
21:00
- Patrice de Rijk (Archeologisch Dienstencentrum, Amersfoort, NL): Die Luppe aus der römischen Siedlung Raalte
21:30
- Arne Espelund (Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, NO):
Eisenverhüttung als Zwei-Schritte- Prozess
22:00
- Skip Williams (The Rockbridge Bloomery, VA, USA) (Presentation co-authored by Evelyne Godfrey): The effect of draft on reduction, agglomeration and carburisation in an iron bloomery furnace
Samstag 16.09.
20:30
- Peter Seinen (LWAOW-MiM, Veldhoven, NL): Untersuchung eines kaputten Metallschuh einer römischen Brücke
21:00
- Eddie Daughton (UK): Von Stein zu Eisen – eine kurze Geschichte des Metalls
21:30
- Vladimir Sokhonevich (RUS): Historisches Metall in Russland
22:00
- Jens Jørgen Olesen (Heltborg Museum, Thisted, DK): Betreib eines Ofens mit eingetieften Schlackengrube des Types Sharnbech / Drengsted
Beschreibung der Präsentationen
Donnerstag 14.09.
20:30
Bert van Valburg, Roeland Paardekooper, Judith Schuitert (Historisch OpenluchtMuseum Eindhoven): Offizielle Eröffnung des Symposiums
21:00:
Guss von kupfernen Äxten – Breitbeilen aus dem Karpathischen Basin – verschollene Gussformen und Axtteile
Julia Wiecken (University of Exeter, UK)
Der Wechsel vom neolithischen zum bronzenen Zeitalter in Europa zeigt eines der tiefreichendsten technologischen Veränderungen in späterer Frühgeschichte. In Osteuropa tritt die technologische Wandlung deutlicher hervor, als in allen anderen Teilen Europas, was man daran sieht, dass Kupfer benutzt wurde, vor der vollen Entwicklung von Dünnbronze aus dem Jahre 4700 BC to 3500 BC. In dem Karpatischen Becken gehören die zahlreichen Funde von Kupferäxten nicht zu einer passenden Zahl von Brennöfen.
Es gibt keine Brennöfen für kupferne Axt-Breitschwerter oder Hammeräxte und nur ein paar Brennöfen aus Stein oder Lehm für flache Äxte. Wie auch immer, Axt-Breitschwerter sind am weitesten verbreitet im Kupferzeitalter , was die Diskrepanz zwischen den fertigen Objekten und den Brennöfen noch verwirrender macht. Die Lösung des Problems mag in den Materialien liegen, die die archäologische Aufzeichnung nicht überleben. Um diesen Aspekt detaillierter zu explorieren , habe ich auf ein Programm aus Experimenten und dem Erwerben von Fähigkeiten gesetzt, wo wir diese Kupferäxte in verschiedene Ton(Guss-)formen packen und Sand.
Zwei Teile Tonbrennöfen die an den Ecken versiegelt sind, müssten aufgebrochen werden um das fertige Objekt herauszuholen, dabei werden Tonscherben zurück gelassen, die leicht übersehen oder falsch interpretiert werden können. Schwaches Feuer könnte den total Verlust der Brennöfen durch taphonomische Prozesse bedeuten. Und eine dünne Schicht Sand in einer Ausgrabung ist schwer als Brennofen zu interpretieren. Das sind bisher alles Arbeitshypothesen, da ich das alles noch nicht ganz ausgearbeitet habe. Aber im September werde ich einen Report über die Ergebnisse dieser Experimente und ihre weiteren Implikationen geben können.
PowerPoint
21:30:
Der Einfluss der Eigenschaften des Torf auf das Eisenerz, auf den Reduktionsprozess in alten Schmelzöfen.
Wladyslaw Weker (National Archaeological Museum, Warsaw, PL)
Ein großes Zentrum der Eisenproduktion vor ca. 2000 Jahren befand sich in den Swietokrzyskie Bergen (Heiliges Kreuz Berge) und in der Mazovia Region in Polen (dem Barbaricum – hinter den römischen Provinzen). Allein schon in den riesigen Produktionskomplex der Swietokrzyskie Bergregion wurde über 6.000 Schmelzstätten registriert (Prof. Kazimierz Bielenin). Die Öfen wurden gebaut von einer Gruppe von um 50 Eisengewinnungsdörfer von verschiedenen Größen, gruppiert in 5 – 6 Mikro-Regionen. Es wurde vorgeschlagen, dass eine deutliche Kontrolle der Brennstoff – Erz Beziehung einen großen Einfluss hatte auf der Stahlproduktion, direkt vom Schmelzprozess. Die Experimente, die in den Schmelzöfen durchgeführt wurden, haben nicht zu einer vollen Rekonstruktion des alten Prozesses geführt, der zur Eisenproduktion vor 2000 Jahren benutzt wurde.
Der technologische Prozess der Eisenerzreduktion ist kompliziert und hängt von vielen Parametern ab. Vorrangig dabei sind die Eigenschaften und die Form des benutzten Erzes. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Torfeisenerzes sind das Hauptziel bei unseren Untersuchungen. Es wurde/wird? angenommen, dass physikalisch-chemische Eigenschaften von Erz durch den Umfang und die Anzahl der Reduktionen im Schmelzofen beeinflusst werden. Das Torferz aus der Mazovia Region (PL) wurde untersucht. Die Torferze wurden zerkleinert, durchgesiebt und gewaschen, um die möglicherweise enthaltenen, profitablen Anteile nachzuweisen.
Nach der Auslese wurde jeder Teil des Erzes unter Laborbedingungen in einer Anzahl von Reduktionsprozessen untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden vorgestellt. Wir werden versuchen, die Frage zu beantworten: “ Haben die alten Schmelzer das Erz vorbereitet, um die Reduktion des Eisenerzes im Schachtofen durchzuführen?“
Overhead + PowerPoint
22:00h
Rennfeuersymposium 2005 in Polle ( D ), ein Film und Fotos.
Georg Petau (D)
- From ore to iron, 15 minute educational DVD film by the SWR with iron smelting oven
- The 2005 Iron Smelting Symposium, 15 minute DVD film
- A VHS film by Nando Nava (FR)
Video + TV, DVD+ beamer
Freitag 15.09.
20:30:
Krumme Messer und Breitbeile: Wirtschaft und Vielseitigkeit in der Metallnutzung
Jonathan Thornton (Buffalo State College, Buffalo NY, USA)
Die metallenen Werkzeuge der amerikanischen Indianer zeigen große Wirtschaftlichkeit im Umgang mit Metall, als auch Vielseitigkeit und anspruchsvolle, ergonomische Funktionalität in jedem einzelnen Werkzeug . Da dieses teilweise auf der relativen Seltenheit von Metall basiert, reflektiert es anscheinend den frühen Gebrauch von Metall überall.
Die Methoden der Benutzung sind bemerkenswert, und können außerdem die frühesten Werkzeug-Benutzungstraditionen widerspiegeln. Die Diskussion wird sich auf zwei Arten von Werkzeugen fokussieren; die “krummen Messer” und die Hand- Beil um bestimmte Konzepte und Punkte zu illustrieren.
Diashow
21:00:
Die Luppe aus der römischen Siedlung Raalte
In der Gemeinde Raalte, prov. Overijssel (NL), wurden große Teile einer römischen Eisen Alter Siedlung ausgegraben. Große Konzentrationen von Eisenproduktionsschlacke wurden gefunden, die auf eine großangelegte Eisenproduktion schließen lassen. Ein bisschen der Schlacke kann zurückgeführt werden auf den zweiten Abschnitt der Eisenproduktion, anders ausgedrückt, das Wiederaufheizen des Geschmolzenen. Bis heute wird angenommen, dass dieser Prozess in einer gleichzeitig vorhandenen Siedlung in der Nähe stattgefunden hat, z.B. in Olst-Weseperenk. Als Konsequenz daraus, muss die Raalte Siedlung Teil einer komplexen Gesellschaft gewesen sein, in der die Eisenproduktion ein spezialisiertes Handwerk war.
Wie auch immer, die Untersuchung der verbleibenden Eisenproduktion zeigt, dass das Geschmolzene auch in der Raalte Siedlung wieder erhitzt worden sein könnte. Möglicherweise, der germanische Widererhitzungsprozess hinterließ wenige Hinweise verglichen mit dem Widererhitzungsprozess zu Zeiten des Mittelalters. Die Menge der Schlacke, die bei diesem Prozess freigesetzt wird, hängt von der Qualität des produzierten Geschmolzenen ab.
PowerPoint
21:30:
Eisenverhüttung als Zwei-Schritte- Prozess
Arne Espelund (Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, NO)
Allgemein hat die Erfahrung gezeigt, dass gutes Eisen eine fließende Schlacke benötigt. Solche Schlacke ist vom fayalitischen Typ und benötigt Reaktionen zwischen indirektem FeO und Silizium im Erz. Das kann wahrscheinlich durch eine lange Reaktionszeit / moderate Temperatur erreicht werden, aber es scheint, als ob eine Vorbehandlung Teil der frühen Praktik in Norwegen gewesen ist, dokumentiert durch Funde von Schlacke, die chemisch gesehen an Erz mit einem geringen Gehalt an SiO2 erinnert. Die Endschlacke, die in Mengen von bis zu 50 Tonnen gefunden wurde, ist bemerkenswert konstant in ihrer Zusammensetzung: ungefähr 24% SiO2 und 62% (FeO+MnO), was bedeutet, dass unsere Vorväter die Eisenproduktion beherrscht haben.
Es sollte bemerkt werden, dass der einzigen beschriebenen Prozess als es noch ausgeführt wurde (Der Katalanische Prozess und der ‚Nordischer’ Evenstad Prozess) auch bekannt waren mit diesem Problem und verschiedenen Lösungen hatten. Ein zwei - Stufen Prozess ist allgemein in der Kupfertechnologie, damit ist einen Transport der Technologie annehmbar.
Aus der e-Mail: Gibt es Raum für „kulturelle Aktivitäten“? Ich kennen den Deutschen Tanz „Die Hammerschmiedsgesell'n", die ich gerne anderen beibringen will. Ich werde auch Glückauf mitbringen und möchte gerne Lieder und Märchen austauschen mit den Teilnehmern. Ich bin ziemlich gut eingeführt in der Volkskunde von Eisen und Stahl in vielen Sprachen.
Overhead Projektor. PowerPoint: ?
22:00:
The effect of draft on reduction, agglomeration and carburisation in an iron bloomery furnace
Skip Williams (The Rockbridge Bloomery, VA, USA) (Presentation co-authored by Evelyne Godfrey)
PowerPoint?
Samstag 16.09.
20:30
investigation of a broken pile-shoe from a roman bridge
Peter Seinen (LWAOW-MiM, Veldhoven, NL)
A Roman pile-shoe made from four iron bars had breaks in three bars. One break was a recent impact fracture. A sample containing one of the fracture surfaces was broken into large fragments with a hammer. These were investigated fractographically, metallographically, and by surface and bulk chemical analyses. The fractures were brittle and primarily intergranular. The metal was a coarse-grained phosphoric wrought iron (0.52 wt.% P) with very low silicon, manganese and sulphur contents, and extremely low carbon content (0.0033 wt.% C). The extremely low carbon content and coarse grain size indicate decarburisation during smithing.
Furthermore, the combination of extremely low carbon and high phosphorus contents is concluded to be the most probable reason for the impact brittleness. This could have been facilitated by a notch effect due to surface corrosion. The significance of the embrittlement is considered with respect to conservation of archaeological iron objects, including similar pile-shoes.
Overhead Projektor. PowerPoint
21:00h
From Stone to Iron - a short history of Metal
Eddie Daughton (UK)
I have long held a theory about the origins of Iron smelting. It seems to have been discovered by the Hittite Empire in about 1500 BC. Closely controlled by these people it doesn’t really leave their territory until after the Hittite Empire breaks down in 1200 BC.
An Iron Smelter is not a piece of technology that is created by accident and therefore has to have been born of something else.
My guess is that this “something else” is a copper smelter (the Hittites had a continuous process copper smelter by 1500BC, using red iron oxide to flux the slag).
It is therefore my intention to build and run a Hittite model copper smelter continuously for two days (48 hours) and see if there is (as I suspect) a very small bloom of Iron near the tuyere.
If this is present then it will give experimental weight to this theory and, hopefully, shed some light into this dark corner of the history of technology.
PowerPoint
21:30h
Historical metal in Russia
Vladimir Sokhonevich (RUS)
Diashow
22:00h
Betrieb eines Ofens mit eingetieften Schlackengrube des Types Sharnbech / Drengsted
Jens Jørgen Olesen (Heltborg Museum, Thisted, DK)
In den letzten 12 Jahren haben wir experimentiert mit einem Ofen mit eingetieften Schlackengrube, vom Scarnech / Drensted Typ.
Bis jetzt haben wir noch keinen grossen Schalckenblock oder „Elephantenfuss“ machen können, aber mit unseren letzten Experimenten denken wir das wir nur noch unweit weg davon sind. In der Woche der 22. werden wir hoffentlich diese Grenze überqueren. Wir werden den Ofen mit natürlichem Wind betreiben, vielleicht mit kurzen Perioden mit einem Blasebalg, wenn die Schlacke in die Schlackengrube fließen soll. Wir planen Holz zu benützen, genau so wie im Evenstad Prozess.
Die Kombination mit natürlichem Wind und die Benutzung von Holz führt zu einer flüssigen Schlacke, ohne die Benutzung von Blasebälgen. Unser Experiment, letzten Sommer lässt uns glauben das es gehen wird.
Wenn es nicht geht mit natürlichen Ziehung, haben wer “die Methode” herausgefunden. Diese Methode haben wir ausgedacht als wir 2 kleiner Grubenschachtöfen gebaut haben.
Wie? - Sie mögen warten und sehen.
PowerPoint
Sonntag 17.09.
21:00h
Diskussion
Bestimmen der Themen für die Zukunft, wie und was weitergeht, eine mögliche Veröffentlichung?
22:00h
Fest